Ein ETF ist ein sogenannter Exchange Traded Fund, also ein Fonds, der an der Börse gehandelt wird und in der Regel einen Index nachbildet. Was ein Index ist, haben wir bereits in einem der vorherigen Kapitel gelernt. Dennoch:
Ein Index ist ein zusammengesetztes Bündel an Aktien einer gewissen Branche oder eines Wirtschaftssandorts. Es gibt bspw. den DAX 40, der die 40 wirtschaftlich stärksten Unternehmen Deutschlands beinhaltet und es sich zum Ziel macht, die Performance der deutschen Wirtschaft abzubilden.
Durch die existierende Vielzahl an ETFs können wir unser Portfolio nach individuellen Präferenzen oder wirtschaftlichen Entwicklungen ausrichten und ersparen uns den Verwaltungsaufwand, den wir damit hätten, den Sektor manuell nachzubilden.
ETFs werden in der Regel passiv verwaltet, was bedeutet, dass sie lediglich den zugrunde liegenden Index nachbilden, anstatt aktiv durch ein Fondsmanagement bestimmte Wertpapiere auszuwählen. Dies reduziert die Verwaltungskosten erheblich und macht ETFs zu einer kostengünstigen Anlageoption.
Die Kosten eines ETFs setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen, darunter die Total Expense Ratio (TER), also die jährlichen Verwaltungskosten, sowie mögliche Handelsgebühren und Spreads beim Kauf und Verkauf. Da ETFs passiv verwaltet werden, sind ihre Kosten im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds in der Regel deutlich niedriger. Dennoch sollten Anleger auf versteckte Kosten, wie etwa die Rebalancing-Kosten oder steuerliche Aspekte, achten.
Im Allgemeinen kann man sagen, dass es sich über die letzten Jahrzehnte überdurchschnittlich rentiert, in ETFs auf die US-amerikanische Wirtschaft oder den Technologiesektor zu investieren. Nichtsdestotrotz stellen Anlagestrategien mit Fokus auf einzelne geographische Regionen oder Sektoren immer eine Sektorwette dar: Du als Investor wettest darauf, dass dieser Sektor besser laufen wird als alle anderen Sektoren.
Hier siehst du beispielhaft einen Vergleich gängiger ETFs bei Besparung mit 500 Euro monatlich.
Unabhängig vom sehr positiven bisherigen Verlauf dieser Sektoren besteht hier ein Restrisiko des wettbewerblichen Rückfalls dieser Sektoren [...] Ein Beispiel dafür wäre der MSCI World Index und ein zugehöriger ETF auf diesen. Der MSCI World umfasst die knapp 1.500 größten Unternehmen des Planeten, unabhängig von deren geographischer oder sektorspezifischen Herkunft.
Ich möchte hier niemanden von einem World-ETF überzeugen. Sektor-ETFs haben allemal ihre Daseinsberechtigung. Die mögliche Rendite eines Investments an der Börse steht häufig in Korrelation zu dessen Risiko. Der springende Punkt ist, dass wir als Anleger uns vor Augen führen müssen, dass wir uns in der vermeintlichen Identifikation dieses Sektors irren könnten.
ETFs sind eine beliebte Wahl für die langfristige Altersvorsorge, da sie eine breite Diversifikation, niedrige Kosten und eine hohe Flexibilität bieten. Durch regelmäßige Sparpläne können wir als Anleger kontinuierlich in ETFs investieren und so von Dollar Cost Averaging profitieren.
DCA ist eine Anlagestrategie, bei der ein Investor regelmäßig und unabhängig vom aktuellen Marktpreis einen festen Geldbetrag in einen ETF oder ein ähnliches Wertpapier investiert. Dies hat den Vorteil, dass keine ggf. falsche Vermutung des Anlegers über die aktuelle wirtschaftliche Lage in die Anlagestrategie mit einbezogen wird.
Breit gestreute ETFs, wie solche auf den MSCI World oder den FTSE All-World, eignen sich für eine langfristige und sorgenfreie Vermögensbildung und können eine solide Basis für die Altersvorsorge darstellen.
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