Der Broker — Die Schnittstelle zur Börse

Author

Gianluca Jahn

Stand: 4. Januar 2025

Was sind Broker?

Ein Broker ist ein Finanzdienstleister, der als Vermittler zwischen Käufern und Verkäufern von Wertpapieren, Devisen oder anderen Finanzinstrumenten agiert. Broker spielen eine entscheidende Rolle auf den Finanzmärkten, indem sie den Handel erleichtern und oft auch Beratungs- oder Verwaltungsdienstleistungen anbieten.

Das Interface des Mobile Brokers Scalable Capital. Quelle: Scalable Capital

Das Interface des Mobile Brokers Scalable Capital. Quelle: Scalable Capital

Ein Broker ist, ähnlich wie das Verhältnis zu deinem Wlan-Router und dem Internet, dein Zugang zur Börse: Über deinen Broker kannst du Orders erstellen, Kurse verfolgen und mit Wertpapieren handeln.

Wie verwende ich Broker?

Für dich als Anleger gibt es Broker auf einer Vielzahl von Plattformen: Es gibt Banken-Broker, die meist von deiner Hausbank selbst angeboten werden und bei denen du dein Konto bei deiner Hausbank direkt an deren internen Brokerage-Service anbinden kannst. Außerdem gibt es Online-Broker - sowohl per Desktop als auch Mobile. Der Trend verlagert sich hier immer weiter Richtung Mobile-Broker. Vielleicht hast du schon einmal von Trade Republic oder Scalable Capital gehört - beide sind Vorreiter im Markt von Mobile-Brokern.

Identifikationsverfahren

Bei der Einrichtung deines Brokers musst du dich zunächst identifizieren: Meist wird via Verfahren wie postID deine Identität festgestellt, um sicherzustellen, dass du wirklich die Person bist, die du behauptest, zu sein, bevor man für dich in deinem Namen ein Konto anlegt.

Kontoeinrichtung

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Identifikationsverfahrens legt dein Broker für dich in der Regel ein Konto bei dessen eigener oder deren Partnerbank an. Dies kann 2-3 Werktage in Anspruch nehmen und eine Einzahlung in Höhe weniger Cents von deinem privaten Konto erfordern, um dieses für Auszahlungen zu speichern. Das ist wichtig, da so sichergestellt werden kann, das Auszahlungen nur auf das von dir für diese Einzahlung verwendete Konto überwiesen werden können. Sollte dein Handy geklaut und der Zugang zu deinem Broker zusätzlich geknackt werden, kann der Dieb dein Geld also nur auf deines und nicht sein eigenes Konto auszahlen. 

Dennoch solltest du dein Konto bei deinem Broker gut schützen, idealerweise ein zufällig generiertes Passwort verwenden und den Backup-Code, den du bei der Einrichtung erhältst, sicher verwahren.

Erste Einzahlung

Nachdem dein Konto eingerichtet ist, ist dieses - wenig überraschend - erst einmal nicht gedeckt. Du entscheidest, wieviel deines privaten Geldes du von deinem Verrechnungskonto auf das Konto bei deinem Broker überweist. Nur mit dem Geld auf deinem Broker-Konto kannst du dann Wertpapiere kaufen und Orders erstellen.

Welchen Broker sollte ich verwenden?

Die Frage nach dem besten Broker ist zum Teil durchaus von deiner Handelsstrategie abhängig. Sicher gibt es, wie in allen Branchen, Broker die günstiger und Broker die teurer sind, viele haben aber ihre ganz eigenen Use Cases und Kunden, die sich genau aus diesem Grund für sie entscheiden. Besonders wenn du gerade erst anfängst, dein Geld zu investieren, kann es schwer sein, den idealen Broker für dich auszumachen, da du deine Handelsstrategie gegebenenfalls noch gar nicht kennst. 

Spreads

Sie stellen die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis dar, den dein Broker dir für ein Wertpapier anbietet. Kostet eine Aktie gerade bspw. $10, kann es sein, dass du diese beim Broker deiner Wahl für $10,20 kaufen und für $9,80 verkaufen kannst. Diese kleine aber feine Differenz unterscheidet sich je nach Broker. Der Broker finanziert sich also, indem er einen Anteil deines Transaktionsvolumens als Gebühr einbehält. 

☝️ Empfehlung der Redaktion

Was für Kleinanleger uninteressant erscheint, kann besonders für Großkunden entscheidend sein, da die prozentual klein scheinende Gebühr absolut betrachtet einen nicht unerheblichen Kostenfaktor darstellen kann.

Kommissionen

Eine Kommission ist eine Gebühr, die pro Transaktion anfällt. Viele Broker halten diese statisch, oft bspw. bei 1-2 Euro pro Transaktion, wieder andere legen diese dynamisch am Wert der Transaktion fest. Generell empfiehlt sich hier das statische Modell, um bei wachsendem Konto nicht in eine Kostenfalle zu treten.

Depotführungsgebühren

Einige Broker verlangen eine Gebühr für die Verwahrung von Wertpapieren. Eine Depotführungsgebühr kann anfallen, sie fällt bei den meisten Brokern allerdings recht niedrig aus. 

Sicherheit

Ein Broker mit Sitz in Deutschland unterliegen in der Regel einer staatlichen Regulierung und müssen Kundeneinlagen getrennt von ihrem eigenen Vermögen aufbewahren. In der EU sind Einlagen oft durch Sicherungssysteme wie die Einlagensicherung bis 100.000 € geschützt, während Wertpapiere meist als Sondervermögen gelten und im Insolvenzfall nicht in die Broker-Masse fallen.

Dass Wertpapiere als Sondervermögen gelten, bedeutet, dass sie rechtlich vom Vermögen des Brokers getrennt sind. Wenn ein Broker insolvent wird, gehören die Wertpapiere nicht zur Insolvenzmasse und können nicht zur Begleichung von Schulden des Brokers herangezogen werden.

Konkret bedeutet das, das deine Aktien, ETFs oder Anleihen dein Eigentum bleiben und nicht Teil des Vermögens des Brokers werden. Selbst wenn der Broker also pleitegeht, können deine Wertpapiere auf ein anderes Depot übertragen werden. Nur Guthaben auf deinem Broker-Konto (z. B. nicht investiertes Bargeld) unterliegen der Einlagensicherung und sind meist bis zu 100.000 € abgesichert.

Es empfiehlt sich also, diese Summe nicht in liquiden Mitteln auf dem Konto bei deinem Broker zu überschreiten.

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