Ein Immobilieninvestment kann eine lukrative Möglichkeit sein, langfristig Vermögen aufzubauen – aber nur, wenn du die Zahlen im Griff hast. Eine solide Renditeanalyse entscheidet darüber, ob sich eine Immobilie wirklich lohnt oder ob du am Ende draufzahlst. Gleichzeitig ist ein durchdachtes Risikomanagement unerlässlich, denn Marktschwankungen, Mietausfälle oder steigende Zinsen können schnell deine Kalkulation durchkreuzen.
Eine jede Immobilie hat das Potenzial, eine Goldgrube zu sein, so wie sie das Potenzial zum Alptraum hat. Wir schauen uns an, wie du Erstere ausfindig machst.
In diesem Kapitel schauen wir uns die wichtigsten Faktoren an, die deine Investitionsentscheidung beeinflussen. Wir starten mit der Berechnung der Mietrendite – der zentralen Kennzahl zur Bewertung der Rentabilität. Danach tauchen wir tiefer in die Cashflow-Analyse und Investitionsrechnung ein, um herauszufinden, wie du dein eingesetztes Kapital optimal arbeiten lässt. Anschließend werfen wir einen Blick auf potenzielle Risiken und zeigen dir, wie du dich davor schützen kannst. Schließlich betrachten wir die Rolle der Inflation und die langfristige Wertbeständigkeit von Immobilien als Kapitalanlage.
Egal, ob du bereits Erfahrung im Immobilienmarkt hast oder gerade erst einsteigst – ein präziser Blick auf Rendite und Risiken ist der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg.
Die Mietrendite ist eine der wichtigsten Kennzahlen für Immobilieninvestoren. Sie zeigt dir, wie rentabel eine Immobilie im Verhältnis zu ihrem Kaufpreis ist. Dabei unterscheidet man zwischen der Bruttomietrendite und der Nettomietrendite.
Die Bruttomietrendite gibt dir eine schnelle Ersteinschätzung der Rentabilität deiner Immobilie. Sie wird wie folgt berechnet:
Um diese Bruttomietrendite nun einmal praktisch zu berechnen und deren Implikationen einordnen zu können, betrachten wir folgendes, fiktives Beispiel:
Anhand der oben genannten Formel und unseres Paradebeispiels ergibt sich also nun folgende Rechnung für die Bruttomietrendite:
Eine Bruttomietrendite von 5% ist ein solider Ausgangspunkt, sagt aber noch nichts über die tatsächliche Rentabilität aus, da Nebenkosten und laufende Ausgaben nicht berücksichtigt werden.
Die Nettomietrendite ist wesentlich aussagekräftiger, da sie die Betriebskosten, Instandhaltung und Kaufnebenkosten einbezieht:
Zusätzlich zu den Anschaffungskosten solltest du folgende Nebenkosten einberechnen:
Angenommen, die Immobilie kostet 300.000 Euro, und die Kaufnebenkosten belaufen sich auf 30.000 €. Die laufenden Kosten (Instandhaltungsrücklage, Verwaltung, Versicherung) betragen 3.000 Euro pro Jahr.
Die Nettomietrendite gibt dir einen realistischeren Blick auf die Erträge deiner Immobilie. Gute Werte liegen je nach Standort zwischen 3% und 6%.
Ein positives Cashflow-Management ist essenziell, um langfristig profitabel zu bleiben. Hier geht es darum, deine Einnahmen und Ausgaben detailliert gegenüberzustellen.
Betrachten wir nun ein einfaches Beispiel:
Ein positiver Cashflow bedeutet, dass dein Investment monatlich Geld in deine Tasche bringt. Ein negativer Cashflow kann strategisch sinnvoll sein, wenn du eine hohe Wertsteigerung erwartest, bedeutet aber eine höhere finanzielle Belastung.
Wenn du deine Immobilie finanziert hast, ist die Eigenkapitalrendite eine entscheidende Kennzahl:
Angenommen, du hast 20% Eigenkapital (60.000€) in die Immobilie investiert. Dein jährlicher Cashflow beträgt 2.400€, und du tilgst jährlich 4.800€:
Diese Kennzahl zeigt, wie effizient dein Eigenkapital arbeitet.
Jedes Investment birgt Risiken – die Frage ist, wie du dich davor schützt. Häufige Risiken bei Immobilieninvestments sind:
Im Folgenden wollen wir diese Risiken einmal seperat näher beleuchten und uns überlegen, wie wir diesen entgegenwirken oder diese zumindest in ihrer Gefahr abschwächen können.
Ein regelmäßiger Cashflow ist das Fundament eines erfolgreichen Immobilieninvestments. Doch was passiert, wenn ein Mieter nicht zahlt oder die Immobilie längere Zeit leer steht? Mietausfälle sind eines der größten finanziellen Risiken, insbesondere wenn du auf die Mieteinnahmen zur Finanzierung deines Kredits angewiesen bist.
Falls du deine Immobilie finanzierst, ist das Zinsniveau ein entscheidender Faktor für deine Rentabilität. In Niedrigzinsphasen sind Finanzierungen günstig, doch wenn die Zinsen steigen, können die Kreditraten empfindlich anziehen und deinen Cashflow stark belasten.
Reparaturen und Modernisierungen sind unvermeidlich – ob ein tropfender Wasserhahn, ein undichtes Dach oder eine notwendige Fassadensanierung. Hohe Instandhaltungskosten können schnell deine Rendite auffressen, wenn du keine Rücklagen gebildet hast.
Der Standort einer Immobilie beeinflusst maßgeblich die Mietnachfrage, die Wertentwicklung und die Vermietbarkeit. Kaufst du an einem ungünstigen Standort, kann es schwer sein, langfristig zuverlässige Mieter zu finden oder die Immobilie später gewinnbringend zu verkaufen.
Versicherungen, die du in Betracht ziehen solltest:
Immobilien gelten als Inflationsschutz, weil sowohl Mieten als auch Immobilienpreise langfristig mit der Inflation steigen.
Im Gegensatz zu Bargeld oder Anleihen verliert eine Immobilie nicht einfach an Wert. Indexmieten oder Staffelverträge können die Inflation ausgleichen. Bei langfristigen Krediten bleibt die Monatsrate stabil, während die Inflation das geliehene Geld „entwertet“.
Rendite und Risiko sind die beiden entscheidenden Faktoren, die du bei jeder Immobilieninvestition abwägen musst. Die Mietrendite gibt dir eine erste Orientierung, aber die Cashflow-Analyse und Eigenkapitalrendite zeigen dir, wie profitabel dein Investment wirklich ist. Gleichzeitig solltest du dich gegen Mietausfälle, Zinsrisiken und Instandhaltungskosten absichern, um langfristig erfolgreich zu investieren. Wenn du die Inflation mit einkalkulierst, siehst du, dass Immobilien langfristig nicht nur Einkommen generieren, sondern auch dein Vermögen erhalten oder sogar vermehren können.
Die wichtigste Regel bleibt: Zahlen lügen nicht – investiere nur in Objekte, die sich in der Praxis rechnen!
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